
Rueda
Dem Mainstream voraus... oder warum die ganze Welt Rueda trinkt?
Die Region Rueda hat mit dem Ribera del Duero zwei Gemeinsamkeiten. Beide liegen an Fluss Duero, der als Douro in Porto in den Atlantik mündet. Zum anderen die stark gestiegene Nachfrage nach diesen Weinen.
Wenn es um Letzteres geht, dann ist Rueda einzigartig. Weltweit hat keine Weissweinregion größere Zuwächse erzielt als Rueda. Das ist auch der Tatsache geschuldet, das zwischen 2005 und 2015 die Rebfläche sich auf mehr als 13.000 Hektar verdoppelt hat. Diese Entwicklung auf den Mainstream zu schieben, würde dem Wein nicht gerecht werden. Die Weine treffen mit ihrer geradlinigen Frische sicherlich den Nerv der Zeit. Aber das taten sie auch schon im 15. und 16. Jahrhundert.
Damals war die Nachfrage groß. Im Zentrum dieser Weinregion, nicht weit von Valladolid, welches bis 1561 die spanische Hauptstadt war, befand sich die Marktstadt Medina del Campo. Es gab ein weitverzweigtes Handelsnetz, um die Nachfrage zu bedienen. Und es entstand ein ganzes Netz aus Kellern im Zentrum von Rueda. Ende des 16. Jahrhunderts setzte der Niedergang ein, der mit dem Auftreten der Reblaus das endgültige Ende der frischen Weine zunächst besiegelte.
Den heutigen Rueda-Stil verdanken wir einem Bordeaux-Önologe und einem Kellermeister aus der Rioja. Sie suchten gemeinsam ein geeignetes Anbaugebiet für Weisswein. Bei einem unplanmäßigen Stopp im Rueda, lernten sie den dort angebauten Verdejo kennen. Das Potential erkennend, entwickelten sie die richtige Vinifikation, die uns diesen frischfruchtigen Weintyp beschert.