Spanien
Spanien
Spanien ist das Land mit der größten Anbaufläche weltweit! Die Geschichte des spanischen Weinbaus ist eine der ältesten in Europa. Und von besonderer Tragik...
Mit über 960.000 ha Rebfläche ist Spanien flächenmäßig das größte Weinanbauland der Welt, noch vor China. Alleine das Gebiet der La Mancha stellt mit ca 300.000 ha, die größte zusammenhängende Weinbauregion der Welt dar. Bedingt durch die Trockenheit im Lande, liegt Spanien auf Platz 3 in der Produktionsmenge. Und im internationalen Vergleich rangiert das Land beim Verbraucher aktuell auf Platz 10.
Weinbau hat in Spanien Tradition. Der älteste Fund von Wildreben reicht zurück ins Tertiär. Das vor mehr als 5000 Jahren in gewissem Umfang schon Weinbau betrieben wurde, gilt als gesichert. Größeren Umfang nahm der Weinbau unter den Phöniziern vor rund 3000 Jahre an. Mit Gründung der Stadt Cadiz legten sie einen Grundstein für den Weinexport. Auch die Karthager setzten die Weinbautradition fort.
Dass das Thema Export ein frühes Thema in Spanien war, belegen Amphoren Funde in Rom. Wein aus der Region Baetica, was dem heutigen Andalusien entspricht, waren dort im 2. und 3. Jahrhundert sehr beliebt. Natürlich nahmen römische Soldaten Wein als Proviant mit. So kam spanischer Wein ins Loire-Tal, die Bretagne und sogar nach England. Leider hat der spanische Weinanbau in letzten zwei Jahrhunderten viele Rückschläge erlitten. Reblaus und Mehltau vernichteten viele Weinanbaugebiete. Doch auch die, bis in die 70er Jahre reichende Diktatur unter Franco, war dem Weinanbau nicht förderlich. Handwerklicher Qualitätsweinbau musste industriellem Weinbau weichen. Nicht Qualität sondern Menge war gefragt.
Rioja und Sherry eroberten in der Ära nach Franco zuerst den deutschen Markt. Eine langsame Qualitätssteigerung war auch zu beobachten. Mit einem neuen Weingesetz im Jahre 2003, kam ein wichtiger Innovations- und Qualitätsschub, der auch die kleinen und unbekannteren Weinanbaugebiete erfasste.