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Keine Angst vor Restsüße! Denn gerade edelsüße Weine bieten in Kombination mit der richtigen Speise eine außerordentliche Finesse, die schwer zu überbieten ist. Doch was heißt edelsüß eigentlich? Edelsüß bedeutet, dass die Trauben ein Mostgewicht von 110° Oechsle haben müssen. Dabei unterscheidet man zwischen verschiedenen Kategorien an Edelsüßen Weinen. Das sind zum einen Spätlesen, deren Trauben durch Feuchtigkeitsverlust das geforderte Mostgewicht erreichen. Bevorzugt wird hier die Sorte Riesling, da sie mit ihrem spannenden Süß-Säurespiel geringen Alkoholgehalt eine Perfektion bieten, die schwer zu toppen ist. Dann gibt es Spezialitäten, die nur unter speziellen Witterungsbedingungen bei entsprechend hochwertigen Lesegut produziert werden. Das Risiko für den Winzer ist hoch, oft verbunden mit niedrigsten Erträgen, wie z. B. Eiswein und Trockenbeerenauslesen. Gerade deswegen, sind diese Produkte schon allein produktionsbedingt etwas hochpreisiger.
Im Westen Frankreichs macht man sich einen Edelpilz zu Nutze, der die Trauben befällt, die Schalen Platzen lässt. Kommen die Weine aus dem Bordeaux, sind sie als Sauternes bekannt. Vollmundige Semillions, mit leicht ölig wirkender Haptik am Gaumen, der in intensiven Blauschimmelkäse (Roquefort) den perfekten Partner findet. Der Alkoholgehalt entspricht dem trockener Weißweine.
Fast alle Ports und einige Varianten des Sherrys sind Edelsüße Weine einer ganz anderen Kategorie. Der hochprozentig in kleinen Mengen zu Gebäck und Süßspeisen genossen werden. Dank ihres erhöhten Alkoholgehaltes können offene Flaschen über einen deutlich längeren Zeitraum verzehrt werden.