
Alsace
… wo die Küche einfach und die Weine großartig sind.
Elsass so nah und für viele und doch so fern. Dabei liegt es östlich des Rheins, gegenüber dem Badischen. Ist das Elsass nun französisch-deutsch oder deutsch-französisch? Es ist jedenfalls zweisprachig, gehörte es unter dem Hl. Römischen Reich und dem Deutschen Reich zu Deutschland. So verwundert es nicht, dass es die einzige Region in Frankreich ist, in der Riesling angepflanzt wird. Ob es
Kelten oder die Römer waren, die den Weinbau ins Elsass brachten, ist nicht belegt. Feststeht, dass nach dem Niedergang des Römischen Reichs die Mönchsorden den Weinbau weiter pflegten. Und das sehr aktiv, betrieben immerhin im 9. Jahrhundert 160 Gemeinden bereits Weinbau. Mit 30.000 Hektar im 16. Jahrhundert gab es doppelt so viel Rebflächen wie heute.
Das Elsass war damals in vielen Dingen Vorreiter, verfügte man bereits über ein Appellationssystem, welches die Güte und die Herkunft der Weine sichern sollte. Ebenso baute man nur solche Rebsorten an, die spät und reif gelesen werden konnten. Diese Tradition schaute sich das Rheingau später ab. Im 30-jährigen Krieg wurden fast alle Rebflächen zerstört und die Region verfiel weintechnisch in ein Dornrösschen Schlaf bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, als die Region mal wieder Deutschland zu gesprochen wurde. Doch kaum hatte man nahezu die alte Größe erreicht, vernichtete die Weinstöcke und so manche Existenz.
Der von deutschen Traditionen geprägte Weinbau profitiert von der Lage östlich der Vogesen. Da sich auf der Westseite der Vogesen die Wolken größtenteils abregnen ist das Elsass eines der regenärmsten Regionen Frankreichs. Zum anderen findet man die unterschiedlichsten Gesteinsformationen auf wenigen Metern Abstand. Granit, Vulkangestein, Schiefer, Kalk, Muschelkalk, Ton, Löss, Kiesel und Sand in unterschiedlichsten Kombinationen. Entsprechend unterschiedlich fällt die Ausprägung der Weine aus. Zu den weltberühmten Lagen gehört unter anderem der Cru Altenberg de Bergheim, der den Weinen ein besonderes Alterungspotenzial beschert.