Yecla
Das Wort Rarität wird oft strapaziert. Aber wie würden Sie einen europäischen Wein von wurzelechten Rebstöcken bezeichnen? Tatsächlich hat die regionale Klima- und Bodensituation Yecla vor der Reblaus verschont!
Die 30.000-Einwohner große Stadt Yecla liegt in einer weiten Hochebene. In dieser sanft gewellten Landschaft, ohne Ansiedlungen wechseln sich Feldwirtschaft mit Weinbergen, Oliven-, Apfel- und Mandelbäumen sowie Wiesen ab. Auf wenigen Anhöhen gibt es etwas Wald.
Hat man in der Region 8000 Jahr alte Spuren menschlichen Lebens entdeckt, so ist der Ursprung die Stadt Yecla im moslemische Yakka des 11. Jh. zu suchen. Die muslimische Vorherrschaft endete 1243 durch Alfonso den Zehnten. Der Weinbau bescherte der Stadt einen kontinuierlich wirtschaftlichen Aufschwung, sodass sich die Einwohnerzahl zwischen dem 16 und dem 19. Jahrhundert mehr als verdreifachte.
Yecla, dass zur Levante dem spanischen Südosten zählt, profitierte lange von den Häfen in Alicante und Valencia. Von hier wurde viel Wein verschifft. Traditionell Fasswein mit bis zu16 % vol. Alkohol. Anfangs mit durchschnittlich 6 Millionen Liter, erreichte man 1985 einen Rekord von 12 Millionen Liter im Export. Mit dem Niedergang des Fassweinmarktes hat auch Yecla erhebliche Strukturveränderungen erfahren. Eine bedeutende Möbelindustrie mit über 3.000 Arbeitsplätzen wurde angesiedelt. Die Rebflächen schrumpften von 20.000 Hektar auf ca. 11.500. Davon sind 3.500 ha als Flächen der Denominación de Origen (D.O.) eingetragen, die eine Weinproduktion mit kontrollierten Herkunftsbezeichnung erlauben.
Diese D.O. Yecla Weine demonstrieren das große Qualitätspotenzial. Die Rebsorte Monastrell ( frz. Mouvèdre) zeigt sich mit intensiver Frucht. Besonders der lockere, kalkhaltige Boden mit hohem Steinanteil und wenig Lehm im Norden, sorgt für hervorragende Qualitäten. Und wo sonst hat man in Europa die Chance einen Wein von wurzelechten Rebstöcken zu trinken? Yecla hat nie Reblausschäden erlitten!